Herzlich Willkommen auf unserem Baublog

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Unser Verständnis von Nachhaltigkeit

In unserem Leben spielt ein bewusster Umgang mit Ressourcen eine super wichtige Rolle. Daher war auch von Anfang an klar, dass das ganze Hausprojekt so nachhaltig wie möglich aufgebaut sein soll. Betonung liegt hier auf so nachhaltig WIE MÖGLICH. Dass es auch immer noch nachhaltiger geht, ist klar. Jedoch darf das ganze auch nicht den finanziellen Rahmen sprengen. Sprich hier und da mussten dann auch Abstriche gemacht werden.

Wir sind keine Experten, was Nachhaltigkeit angeht und wir lernen immer wieder dazu. Heißt, unsere Ansätze sind aus unserem aktuellen Wissensstand entstanden und entsprechen mit Sicherheit nicht in allen Belangen mit den Sichten von speziellen Experten überein. Wir beschreiben hier den Weg, den wir sehen und gehen wollen und freuen uns immer auch über einen Austausch mit euch!

Das Haus

Lasst uns mit dem Offensichtlichen beginnen – dem Haus. An erster Stelle stand natürlich die Frage nach der Bauweise. Die Bauweise hat einen immensen Einfluss wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Grob vereinfacht galt es zwischen Holz oder Stein als Hauptbaumaterial zu entscheiden. Da kann es dann in Punkto Nachhaltigkeit auch nur eine richtige Antwort geben. Der Grundstein wäre also gelegt (also das Grundholz oder so…). Nun gibt es auch wieder mehrere Möglichkeiten ein Haus aus Holz zu bauen. Wir haben uns für die Holzständerbauweise entschieden. Der hohe Grad an Vorfertigung hat entscheidende Vorteile gegenüber z.B. einer Blockbauweise.

Als nächstes stand die Frage nach dem passenden Fertighausanbieter im Raum. Und von denen gibt es wahrlich nicht wenige. Da alle das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile für sich entdeckt haben (wenige ernsthaft, viele nur auf den ersten Blick), galt es nun genauer zu differenzieren. Entscheidend ist hier der Wandaufbau. Hier gibt es dann doch sehr große Unterschiede. Hauptbestandteil der Wand ist natürlich die Dämmung. Hier gibt es viele unterschiedliche Dämmmaterialien (Tipp: einen guten Überblick über die unterschiedlichen Dämmstoffe findet ihr im “Leitfaden Dämmstoffe” vom Bauzentrum München). Hier wollten wir nicht, wie oft üblich, eine Mineralwolle oder gar Styropor in der Wand haben. Auch hier entschieden wir uns für Holz als Dämmstoff. Genauer gesagt, Holzspäne. Mehr dazu findet ihr im Artikel Anbieterauswahl.

Zudem wollten wir kein unnötig großes Haus bauen. Es muss einerseits bewirtschaftet werden, andererseits ‘verbraucht’ es mehr Ressourcen, sowohl beim Bau als auch später an Energie. Auch die Versiegelung von Fläche ist hierbei ein Faktor. Mit ca. 140qm ist es mehr als ausreichend für unsere 4-köpfige Familie und wenn die Kinder irgendwann mal flügge werden, wird das Haus nicht halb leer stehen (in einem der Kinderzimmer ist bereits die Vorbereitung für die spätere Sauna getroffen).

Die Haustechnik

Was hat die Haustechnik mit Nachhaltigkeit zu tun? Hier geht es hauptsächlich um die Themen Effizienz und Ressourcenschonung.

Effizienz bezieht sich einerseits natürlich auf die hocheffiziente Gebäudehülle, aber auch auf die verbaute Heizung. Natürlich kommt hier eine Wärmepumpe zum Einsatz. Alles andere wäre heutzutage schlicht verantwortungslos (in Bezug auf das Klima). Wir haben uns hier für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe entschieden. Sprich die Wärmequelle ist Erdwärme und das Wärmemedium ist Wasser. Die hier relevante Kennzahl in Punkto Effizienz ist die sogenannte Jahresarbeitszahl. Sie gibt das Verhältnis zwischen zugeführter Energie (Strom) und der tatsächlich erzeugten Heizungswärme über die Dauer eines Jahres wieder. Die verbaute Wärmepumpe hat eine Jahresarbeitszahl von 5,3. Sprich aus 1 kWh Strom werden 5,3 kWh Umweltwärme gewonnen. Schöner Nebeneffekt der Erdwärme ist die Möglichkeit des passiven Kühlen im Sommer. Nicht, wie im Winter üblich, warmes Wasser durch das Leitungssystem der Fußbodenheizung zu leiten, wird hier einfach kaltes Wasser durchgeleitet und somit kann ein gewisser Kühleffekt erreicht werden (dieser Effekt ist natürlich nicht vergleichbar mit einer Klimaanlage).

Noch nachhaltiger wird das Gesamtkonzept dann in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage. Getreu dem Motto das Dach sinnVOLL zu belegen, wurde sämtliche Dachfläche ausgenutzt. In Summe haben wir nun eine Gesamtleistung von 13,2 kWp auf dem Dach. Zusammen mit einem smarten Energiemanagement ist die Anlage auf die Maximierung des Eigenverbrauchs ausgelegt. Dazu kommt dann noch ein Speicher mit einer Kapazität von 5,1 kWh. Dieser wurde jedoch hauptsächlich aus Gründen der KfW-Förderung verbaut. Diese sieht die Nutzung eines Batteriespeichers vor. In Punkto Nachhaltigkeit ist dies zugegebenermaßen ein Streitthema.

Ressourcenschonung ist der große Hebel beim nachhaltigen Handeln. Es gibt wohl kaum etwas nachhaltigeres, als eine Ressource überhaupt gar nicht erst zu verbrauchen. Das sagt sich immer so leicht. Beim Hausbau kann dies zumindest beim Trinkwasser teilweise umgesetzt werden. So haben wir in unserem Garten eine 9m³ große Zisterne vergraben. Neben der Bewässerung des Gartens, können mittels separatem Leitungssystem, zusätzlich die Toiletten sowie die Waschmaschine mit Regenwasser gespeist werden.

Die Innenausstattung

Auch bei der Wahl der Materialien beim Innenausbau war es uns wichtig, dass diese möglichst natürlich bzw. gesundheitlich unbedenklich sind. Dies beginnt bei der Wahl der Wandfarbe. Hier haben wir darauf geachtet, dass diese nicht auf Kunststoffen basiert. Eine Alternative sind Farben auf Silikatbasis. Die gewählte Farbe ist unter anderem vom Sentinel Haus Institut zertifiziert, welches Baumaterialien hinsichtlich deren Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen überprüft.

Bei den Bodenbelägen fiel die Wahl auf Echtholz-Parkett und Teppich. Der Teppichboden besteht zum überwiegenden Teil aus Ziegenhaar und entspricht somit ebenfalls unserem Kriterium, der Verwendung möglichst nachwachsender Materialien.

Der Carport

Der Carport wird natürlich auch aus Holz bestehen. Wir wollten generell nur soviel Fläche versiegeln wie nötig. Daher haben wir uns für ein begrüntes Carportdach entschieden. Auch bei den ohnehin gering ausfallenden Pflasterflächen haben wir uns für einen sogenannten Ökoplflaster entschieden. Dies sind besonders sickerfähige bzw. wasserdurchlässige Pflasterflächen. Dadurch wird die natürliche Versickerung von Wasser begünstigt.

Der Garten

Was wollen wir im Garten machen? Was ist für uns Nachhaltigkeit in der Gartengestaltung? Wie schaffen wir das mit zwei Jobs und zwei Kindern? Und dann noch die Herausforderung, noch nie einen eigenen Garten bewirtschaftet zu haben. Und gleichzeitig ist die Vorfreude auf den Garten soooo groß, dass vor allem ich (Kira) es kaum erwarten kann zu starten. Der erste Schritt war dann ein Buch zum Thema Permakultur zu lesen und dann auch direkt mit einer Landschaftsgärtnerin den Garten zu planen.

Für die Planung hatten wir verschiedene Anforderungen:

  • heimische Pflanzen
  • Gemüse, Obst und Kräuter (Stichwort: ‘Bio und Regional’)
  • Lebensraum für Insekten und Tiere schaffen
  • ein bisschen was Blühendes
  • Spielfläche für die Kinder – Matschküche und natürliches Tippi, Trampolin und eine Wiesenfläche für Schaukel, Ballspiele o.ä.
  • Mix aus Struktur und lebendig/natürlich
  • Terrasse
  • möglichst wenig versiegeln
  • Kompost

Hier mal ein Blick auf unseren ersten Entwurf zur Gartenplanung:

Mit unserem Garten werden wir wachsen und lernen und unser Garten wird sich sicherlich immer mal wieder verändern.

Füße stillhalten und abwarten ist so überhaupt nicht meine Stärke, aber zum aktuellen Zeitpunkt macht es natürlich überhaupt keinen Sinn, einen Kompost aufs Grundstück zu stellen oder gar Bäume zu pflanzen. Aber Geduld ist generell eine gute Tugend beim Hausbau. Zur Überbrückung habe ich mir nun ein weiteres Gartenbuch gekauft 😉

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Familie Sauer-Lehn

Bauherren

Wir, M. (35) und K. (36), ursprünglich aus dem Schwarzwald und dem Bergischen Land, sind über einige Stationen im Studium und ersten Berufserfahrungen beide in Hamburg gelandet.

Wir haben zwei kleine Kinder (2, 4) und daher ist unsere 3-Zimmer Wohnung mit Balkon zwar total toll, aber auf Dauer doch etwas zu klein.

Gerne wollen wir euch mit auf diese Reise nehmen. Mal schreibt der Eine, mal die Andere und das ganze eher salopp. Also erwartet hier keine Doktorarbeit ;).

Viel Spaß!

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